Die Industrie steckt mitten im digitalen Wandel. . Um im internationalen Wettbewerb mitzuhalten, evaluieren viele Unternehmen Kooperationen mit externen Partnern. Sie haben erkannt: Start-Ups reagieren schneller und flexibler auf neue Anforderungen und Entwicklungen. Besonders bei der Entwicklung digitaler Lösungen für bestehende Anlagen steht ihr Ideenpotenzial hoch im Kurs. In unserer Serie über vielversprechende Start-up Lösungen für die Industrie 4.0 stellen wir ihnen drei junge Unternehmen vor, die besonders die anlagenintensive Industrie bei Kostenreduktion und Effizienzsteigerung unterstützen können.
Text: Kaessra Schneeberger
Viele deutsche Unternehmen setzen bewusst auf Kooperationen mit kleinen, agilen und innovativen Nachwuchsunternehmen und deren Anwendungen. Besonders bei der Weiterentwicklung technischer Systeme ist der (Nachhol-)Bedarf groß – erst recht im internationalen Vergleich. Komplexe Rahmenbedingungen machen den digitalen Wandel allerdings zur Herausforderung – speziell in Deutschland. Der Grund: In den ‚Emerging Markets wie China oder Indien werden mit rasanter Geschwindigkeit neue Anlagen aus dem Boden gestampft. Neu heißt in diesem Fall auch: automatisiert, digitalisiert und vernetzt. In Deutschland mit seinem Anlagenbestand im Wert von rund 2,2 Billionen Euro liegt der Fokus dagegen vor allem auf der Umrüstung und Modernisierung bestehender Anlagen. Es gilt, den Bestand per Retrofitting smart zu machen - mit moderner Sensortechnik und weiteren Technologien. Eine Mammutaufgabe, die Zeit, ein ausgereiftes Konzept und vor allem maßgeschneiderte Lösungen erfordert.
Diese Ausgangslage in Deutschland verlangt auch den Start-ups einiges ab. Denn: Im Gegensatz zu neuen Anlagen, wo sie ihre Ideen und Innovationen von Beginn an in die Planung einbringen können, erfordert das Retrofitting zielgenaue und minimal-invasive Anwendungen. Innovative Digitalsysteme helfen, Kosten zu reduzieren, Produktionsmengen zu optimieren und die (Arbeits-)Sicherheit zu erhöhen. Von der unbemannten Inspektion über die Automatisierung von Arbeitsfreigaben oder Qualitätskontrollen bis hin zum sensorischen Überwachen des Anlagenzustands: Auf all diesen Handlungsfeldern arbeiten die Start-ups an neuen Potentialen. Nur: Sie müssen den Anlagenbestand und dessen Architektur dabei im Blick behalten. Technische Systeme so zu entwickeln, dass sie nicht nur technischen Fortschritt bringen, sondern dieser Fortschritt auch mit bestehenden Anlagen kompatibel ist, ist kein leichtes Unterfangen. Wir stellen drei Start-Ups und ihre Anwendungen aus dem Bereich technische Systeme vor, die sich dieser Herausforderung stellen: